Beim kürzlichen Besuch im Großraum Wien wollten wir nicht nur die typische Architektur und Kultur der Region sehen. Besessen vom Essen, wie wir es ja laut Blog-Titel sind, galt es natürlich auch, spezielle Kulinarik aufzuspüren, die man nicht überall bekommt.
In einem fast schon urig anmutenden Wirtshaus in Niederösterreich wurden wir fündig: Die Speisekarte war gespickt mit regionalen Gerichten wie “Gebackenes Hirn mit gemischtem Salat” und “Geröstete Nieren mit Hirn” – und das um nur 9,00 bzw. 8,20 Euro. 
Fasziniert vom Hirn, und zugegebenermaßen etwas abgeschreckt von den Nieren, wählten wir ersteres Gericht. …und tauschten den Salat gleich gegen Pommes aus. “Wenn schon, denn schon”.
Kurze Zeit später waren wir schon mit einem Teller konfrontiert, der wunderbar knusprige Pommes mit einem weichen Kern enthielt, und etwas Gebackenes, das in der Panade eigentlich ganz unspektakulär wirkte:
Der erste Schnitt durch eines dieser panierten Stücke zeigte uns aber, dass es sich tatsächlich um das Bestellte handelte: Scheiben vom Schweinehirn, bei denen je nach Schnitt sogar noch Faltungen und Wülste erkennbar waren:
Die Konsistenz verriet ganz eindeutig, dass es sich hier nicht etwa um Muskelmasse handelte. Stattdessen war die Masse deutlich weicher und wies weniger Struktur und Festigkeit auf, so das sie sich zum Teil wie ein sehr fetthaltiger Aufstrich (z.B. Grammelaufstrich) am Gaumen anlegte.
Geschmacklich war das Hirn aber weniger einprägsam als erwartet: Kein markanter Eigengeschmack – weder gut noch schlecht. Ganz ok, eigentlich.
Ein kleines kulinarisches Abenteuer war es auf jeden Fall. Und wenigstens schmeckte es nicht wie Hühnchen.
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